Mittwoch, 14. Juli 2010

"Goldleiter": Absturz programmiert

Liebe Leser,
die Banken versuchen jetzt im Sommer 2010 mit immer neuen Anleihen - "Zertifikate" genannt - Geld zu leihen. So auch der Hintergrund einer Erfindung auf "Gold", die ich schlicht ablehne. Zwar funktioniert die Werbung offenbar recht gut, aber wenigstens Sie sollen die Alternativen kennen, die ich jetzt vorschlage. Warnung vor einem so genannten "Goldleiter"-Zertifikat
Erneut eine abenteuerliche Konstruktion. Die Emittenten, die Credit Suisse, macht es sich einfach: sie spielt mit der Angst der Investoren. Angst vor einer steigenden Inflation, die geradezu unausweichlich ist. Keine Frage, nur:
a) die Konstruktion ist kaum verständlich und damit bereits gefährlich
b) zahlen Sie unnötig Gebühren
c) nehmen am Goldpreisanstieg kaum teil
d) zahlen auch noch unnötige Steuern.
Im Einzelnen: Stichtag für die Auszahlung und Wertberechnung ist der 22.7.2015. Vergleichsmaßstab für den Preis des Zertifikats ist der Goldpreis am 22.7., der als "100 Prozent" gesetzt wird.
Sie erhalten statt der ursprünglich bezahlten 100 Euro 120 Euro, wenn der Goldpreis zwischen 100 Prozent und 120 Prozent "notiert". 140 Euro erhalten Sie, wenn er zwischen 120 und 140 Prozent notiert, 160 Euro, bei einem Goldpreis zwischen 140 Euro und 160 Prozent sowie 170 Euro, wenn er darüber steigt.
Verliert der Goldpreis maximal um 20 Prozent, erhalten Sie die eingezahlten 100 Euro zurück. Alles, was darunter geht, macht sich bei Ihnen 1 zu 1 bemerkbar.

Meine Bewertung: Der Ausgabeaufschlag liegt schon bei 2,5 Prozent. Nicht zeichnen. Steuern zahlen Sie ausserdem - bei einem steigenden Goldpreis vollkommen unnötig, weil Sie in physisches Gold investieren können. Steuerfrei.
Schließlich ist auch die Kapitalgarantie ihr Geld nicht wert. Bei 5 Jahren Haltedauer müssen Sie zumindest mit 20 Prozent Kaufkraftverlust rechnen - auch dies mindert bereits den Wert.

Alternativ dazu kaufen Sie besser physisches Gold - schlicht Münzen etwa, die Maple Leaf ist ein Beispiel. Mit einer solchen Goldmünze funktioniert Ihr Kapitalschutz weitaus besser als mit jeder(!) Zertifikat-Konstruktion.
Bedenken Sie zu Zertifikaten allgemein: dies sind Schuldverschreibungen (Anleihen), die auch an der Zahlungsfähigkeit der Emittenten hängen.

Quelle: Wirtschaft vertraulich E-Mail Newsletter, 14.07.10 12:00:51


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